Liebe Leserin, lieber Leser in der angemessenen Anredeform!
Das Gebiet, über dem das Licht unserer Bruderschaft leuchtet: vom Cabo da Rocca im Westen bis zu den Golanhöhen im Osten, von Neumühlbach im Norden bis zur Wüste Sahara im Süden, und mit uns die ganze Welt, befand sich in einer Situation, die wir uns bis vor wenigen Monaten nicht vorstellen konnten.
In nur wenigen Wochen verschwanden die Freiheiten und Rechte, die wir für immer gewonnen glaubten: Freizügigkeit, das Recht auf Arbeit, wirtschaftliche Stabilität, die Freiheit, geliebte Menschen zu umarmen und zu küssen.
Furcht, Angst, Ungewissheit und das Leben auf engem Raum haben unser Leben übernommen.
Wir wurden auch der Möglichkeit beraubt, uns in unseren schönen und wertvollen Tempeln zu versammeln und unsere Brüder zu umarmen.
Plötzlich hatten wir die Zeit im Überfluss, nach der wir uns gesehnt hatten, und merkten bald, dass die Zeit ohne unsere Freiheit und unseren freien Willen unruhig und leer war. Als die Welt stehen blieb, blieben auch wir stehen. Endlich gab es die Möglichkeit, über all die großen und kleinen Dinge nachzudenken, die das Leben schön machen und die uns plötzlich fehlten.
So ist das Leben. Erst wenn uns einige Menschen oder Dinge genommen werden, erkennen wir, wie wichtig sie waren. Aber meistens ist es dann unwiderruflich zu spät.
Jetzt ist es nicht mehr so, und es ist noch nicht zu spät. Unsere Brüder sind hier. Unser Tempel ist hier. Und das Licht ist auch hier. In seiner Ruhe erwartete der Tempel unsere Schritte und unser Lächeln. Die Kette der brüderlichen Hände konnte nicht verbunden werden, aber die Kette der brüderlichen Herzen war stark und wurde nicht einen einzigen Moment lang getrennt.
Liebe Brüder, wenn die Zeit kommt, in der wir wieder in unsere Tempel gehen, lasst uns jeden Moment, den wir gemeinsam verbringen, noch mehr schätzen. Wir sollten mehr Respekt vor dem Wissen, der Weisheit und der Einzigartigkeit eines jeden Bruders zeigen. Genießen wir das Gefühl von Nähe und gegenseitigem Vertrauen, Lächeln und Glück. Genießen wir die Schönheit, die unser Leben erfüllt und reich macht, unter dem strahlenden Licht unserer freimaurerischen Idee.
Das sagte ich…
Großmeister
Großloge von Serbien
