Bewahrung unserer Werte inmitten neuer globaler Allianzen

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Liebe Leserinnen und Leser, verehrte Brüder, in den entsprechenden Anredeformen!

Lassen Sie mich mit der folgenden Erzählung beginnen: In ihren Ursprüngen war die Freimaurerei einst geeint. Aufgrund der damaligen Umstände, die in der Geschichte dokumentiert sind, und wiederum ausgelöst durch die persönlichen Befindlichkeiten Einzelner, spaltete sie sich in verschiedene Strömungen auf. Heute gibt es im nationalen und internationalen Kontext viele freimaurerische Organisationen mit vielen verschiedenen Strömungen und ebenso vielen verschiedenen Ansätzen zu denselben Themenbereichen. Einige bezeichnen sich selbst als „regulär“, andere als „respektabel“, wieder andere als „liberal“… Aber einige von ihnen bedecken sich nicht gerade mit Ruhm und trüben damit das Gesicht der seit Jahrhunderten überlieferten Wahrzeichen und des von edlen Gefühlen bestimmten Wertekanons der weltweiten Freimaurerkette.



Das Entscheidende ist, diese kleinen, aber wesentlichen Unterschiede zu erkennen, was für uns Freimaurer nicht immer einfach und für einen Laien fast unmöglich ist. Viele unserer Großlogen kommen aus anderen Organisationen, die sie verlassen haben, weil der dort vorherrschende Wertekanon nachhaltig beschädigt wurde. Politisch oder geschäftlich motivierte Cliquen dürfen nicht die Motivation für die Mitgliedschaft in unserer Gemeinschaft von Gleichgesinnten sein. Symbolisch verteidigen wir unsere Mauern gegen jede Art von Profanierung. Deshalb gilt: Prüfen Sie genau, wer eine dauerhafte Verpflichtung eingeht.

Als Bund sind wir daher angemessen vorsichtig und zurückhaltend, wenn wir neue Vereinbarungen treffen, denn wir wollen die jahrhundertealten Wahrzeichen der Freimaurerei bewahren und sie behutsam in diese neuen Zeiten führen. Ein Freundschaftsvertrag ist schnell geschlossen, aber ist er auch nachhaltig und wird er mit Leben gefüllt? Auch hier gilt: Prüfen Sie genau, wer eine dauerhafte Verpflichtung eingeht.

Rückblick auf das 22. Klassentreffen | Mai 2024

Nachdem bereits im Vorjahr eine Grundsatzvereinbarung mit der Nationalen Großloge von Nordmazedonien über die Aufnahme getroffen worden war, war es nun an der Zeit, diesen Aufnahmeprozess im Rahmen des Konföderationstreffens in der Toskana abzuschließen, das aufgrund der aktuellen Entwicklungen in Israel verschoben worden war. Die GNLM wurde als offizielles Vollmitglied in unseren Reihen begrüßt und neben der Tagesordnung wurde auch der Zeitplan für die kommenden Treffen und die Exkursion nach Kolumbien festgelegt.

Rückblick WCMF24 | Juli 2024

Der Weltkongress der universellen Freimaurerei in der Stadt Medellín, Kolumbien, war eine Einladung, die wir gerne angenommen haben, weil viele angesehene Großlogen aus aller Welt eingeladen waren, die in ihren Teilen der Welt mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben. In einer Welt, die derzeit in vielen Bereichen auseinanderdriftet, in der wir mit den Auswirkungen des Klimawandels sowie mit vielen Konfliktgebieten und Kriegssituationen zu kämpfen haben, sind wir Freimaurer mehr denn je aufgerufen, unsere Wahrzeichen mit Leben zu erfüllen und jederzeit mit gutem Beispiel voranzugehen.

Die Veranstaltung fand in den Räumlichkeiten der Universität von Medellín statt und wurde vor Ort von den Brüdern der Gran Logia Unida de las Antillas organisiert. Neben einem Austausch auf Augenhöhe gab es auch einen klaren Arbeitsauftrag. Gemäß der Einladung wurde jede teilnehmende Großloge gebeten, eine regionale Position zu aktuellen Themen zu entwickeln und diese Dokumente vor Ort zu präsentieren. Die Essenz dieser verschiedenen freimaurerischen Positionen soll den Vereinten Nationen als gemeinsames Positionspapier vorgelegt werden. Um Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, einen besseren Überblick zu geben, möchte ich sagen, dass sich unsere Fragen mit grundlegenden Themen wie der menschlichen und sozialen Entwicklung oder ökologischen Fragen im internationalen Kontext befassten. Die Konferenz kann als ein konstruktives und erfolgreiches Treffen betrachtet werden und die Folgeveranstaltungen werden 2025 in Manila | 2026 in Marrakesch | 2027 in Skopje stattfinden.

Die Brüder der Gran Logia Soberana del Archipielago Filipino sind für den kommenden Kongress in Manila verantwortlich, wir freuen uns auf die zukünftigen Entwicklungen in dieser Region der Welt.

CMSA Zusammenarbeit

Unsere Partnerorganisation, die „Symbolic Masonic Confederation of America – CMSA“, die vor Ort an der Organisation des WCMF beteiligt ist, wurde von der CGLEM bei ihrer Gründung unterstützt. Der derzeitige Präsident der CMSA, der auch Großmeister der Traditionellen Großloge von Brasilien ist, erkannte von Anfang an, dass unser europäischer Ansatz zur Freimaurerei nicht nur historisch ist, sondern auch in allen vielfältigen Details der Freimaurerei des Alten und Angenommenen Schottischen Ritus voll kompetent ist. Daher wurden die Werte und Statuten des CGLEM vollständig übernommen. Ein weiterer wichtiger Aspekt war die endgültige enge Zusammenarbeit mit unseren amerikanischen Bruderschaften, die an diesem Wochenende mit einem Dokument zur dauerhaften Zusammenarbeit besiegelt wurde. Dies bedeutet, dass unsere beiden Konföderationen gegenseitig voll akzeptierte und anerkannte Bruderschaften sind.



Ein weiterer Meilenstein in der Zusammenarbeit wurde mit der offiziellen Anerkennung und Einweihungszeremonie der Gran Logia Escocista Argentina mit ihrem amtierenden Großmeister durch unsere anwesenden europäischen Großlogen aus Portugal, Österreich und Nordmazedonien erreicht.

Ausblick

Nach der Sommerpause sind wir wieder in den regulären Arbeitsrhythmus zurückgekehrt, das nächste Konföderationstreffen steht an.

Aber wir stellen auch fest, dass die Sorgen, Ängste und Probleme in dieser Welt keineswegs kleiner geworden sind. Wir alle sind einmal mehr aufgerufen, unsere eigenen Hausaufgaben zu machen und diesen Berg von Sorgen nicht weiter wachsen zu lassen. Es liegt also an uns allen, einen individuellen Beitrag zur Verbesserung der aktuellen Situation auf allen Ebenen zu leisten. Als Freimaurer sind wir durch unsere Überzeugungen grundsätzlich verpflichtet, unser Leben im Einklang mit unserer Umwelt zu gestalten. Das wird aber nur funktionieren, wenn wir uns alle an die Arbeit machen und immer versuchen, im Rahmen unserer Möglichkeiten das Beste zu tun, auch wenn es vielleicht nur unser eigenes Umfeld betrifft. Eine passende Metapher dafür: „Was wären die großen Dinge des Lebens ohne die vielen kleinen Dinge?“